Impfaktion Kaninchen

  • von Dr. med. vet. Ingo Alpers
  • 11 Apr., 2019

Myxomatose, RHD1, RHD2

Liebe Kaninchenfreunde!
In der Osterzeit findet wieder unsere beliebte Impfaktion statt.
An den Impftagen können wir Ihnen die Impfung gegen Myxomatose und Chinaseuche (RHD1 und RHD2) zu einem besonders günstigen Preis anbieten.
Schützen Sie Ihre Kaninchen - Wir lieben Kaninchen.
von Dr. med. vet. Ingo Alpers 27. März 2019
Was ist STAUPE?

Staupe ist eine hochansteckende Erkrankung, die durch ein Virus hervorgerufen wird.

Vor Einführung der Impfung (um 1960) war Staupe die verlustreichste Virusinfektion des Hundes.

Wie kann sich mein Hund mit STAUPE anstecken?

Die Ansteckung erfolgt vor allem über direkten Tierkontakt. Der Erreger wird durch Speichel, Nasen-, Augensekret, Kot und Urin infizierter Tiere übertragen. Empfängliche Tiere können sich somit direkt über diese Ausscheidungen durch gegenseitiges Belecken oder Tröpfcheninfektion anstecken oder nehmen den Krankheitserreger mit verunreinigtem Futter, Wasser oder aus der Umgebung auf. Besonders gefährdet sind Jungtiere durch Alttiere, die das Virus in sich tragen und ausscheiden, aber nicht selbst erkrankt sind.

Obwohl die Häufigkeit des Auftretens dieser Infektionskrankheit zunächst durch regelmäßig durchgeführte Schutzimpfungen erheblich verringert werden konnte, wird nun europaweit eine Zunahme von Staupefällen auch bei Hunden beobachtet. Hier spielen u. a. die Virusreservoire Fuchs, Marder, Frettchen, Nerz, Wolf und Waschbären eine große Rolle.

Nachdem Staupefälle selten geworden sind, treten nun immer wieder meist regional begrenzte Seuchenausbrüche auf. Diese Seuchenzüge haben oft ihren Ursprung darin, daß nach dem Verschwinden der Staupe die Impfprophylaxe und Schutzimpfung stark vernachlässigt wurde und dadurch der Immunitätsgrad der Hundepopulation abnahm. In diese hochempfängliche Hundepopulation kann dann sehr schnell Erreger durch Wildtiere (Fuchs, Marder) eingeschleppt werden. Bedingt durch das reichhaltige Nahrungsangebot, fehlendem Jagddruck und der schnellen Lern- und Anpassungsfähigkeit trifft man sie immer häufiger in der Nähe menschlicher Siedlungen an. Ebenfalls dürfte die zunehmende Verbringung von nicht / nicht ausreichend geimpften / immunisierten Hunden (Dauerausscheider ohne klinische Symptomatik) aus dem Ausland (Osteuropa, Mittelmeergebiet) eine Rolle spielen. Neben Jungtieren kommt auch älteren Hunden hier eine große Bedeutung zu, die selbst keine klinischen Symptome einer Staupeerkrankung zeigen aber trotzdem als sog. Dauerausscheider andere Tiere anstecken können.

Welche Krankheitssymptome werden bei STAUPE beobachtet?

Das klinische Bild der Staupe variiert stark. Das Spektrum reicht von milden, kaum wahrnehmbaren Symptomen bis zu schwerster Krankheit. Junge Tiere erkranken meist schwerer als ältere Tiere.

Viele verschiedene Krankheitssymptome können bei der Staupe beobachtet werden. Die Symptome können für sich isoliert oder zusammen auftreten.

- Nasenausfluß, Augenausfluß, Bindehautentzündung

- Abgeschlagenheit, Fieber, Freßunlust, Erbrechen, Durchfall

- Atemwegerkrankungen (Nasen-, Hals-, Rachen-, Lungenentzündung)

- Hautveränderungen (übermäßige Hornbildung) der Fußballen und des Nasenspiegels

- Zahnschäden bei Jungtieren: Staupegebiß mit Schmelzdefekten

- Neurologische Symptome: Muskelzuckungen, Krampfanfälle, unkoordinierter Gang, Umfallen in Seitenlage mit Ruderbewegungen der Beine, im Kreis laufen, unkontrollierter Kot und Urinabsatz, übermäßiges Kauen und starkes Speicheln. Die Symptome erinnern beim Hund oft stark an epileptische Anfälle bzw. beim Hund an die Tollwut

- Die Krankheit kann tödlich verlaufen.

- Tiere die eine Allgemeinerkrankung überleben zeigen später oft zentralnervöse Störungen mit psychischer Abstumpfung, Schläfrigkeit, Erregungszustände mit unmotivierten Heulen und erhöhter Aggressivität. Ebenfalls können Sensibilitätsstörungen einzelner Körperregionen beobachtet werden sowie Störungen des Geruchs- und Gehörsinnes.

Ganz wichtig zu wissen ist: es gibt kein typisches Krankheitsbild.
Ist bei einer Erkrankung das Staupevirus festgestellt wurden gilt folgendes:

Jede Staupeerkrankung, auch wenn sie nur unter leichtgradigen Symptomen verläuft, ist vorsichtig zu beurteilen. Krankheitsverlauf und -ausgang bleiben stets unvorhersehbar und unkontrollierbar. Ferner dauert stets über die klinische Abheilung hinaus die Gefahr an, daß zentralnervöse Kmplikationen auftreten.

Wie kann ich meinen Hund gegen STAUPE schützen?

Die „Ständige Impfkommission Veterinärmedizin“ (StIKo Vet) am Friedrich-Loeffler-Institut empfiehlt für Deutschland die Staupeimpfung als wirsame Prophylaxe.

Das individuelle Impfschema wird i.d.R. vom Tierarzt im Rahmen des Impfgespräches und der Untersuchung des Hundes mit Ihnen besprochen und anschließend festgelegt. Maßgeblich sind hierbei u.a. die Impfleitlinien der „Ständigen Impfkomission Veterinärmedizin“, die Herstellerinformation zum jeweiligen Impfstoff und tierindividuelle Faktoren (Alter, Krankengeschichte, Erregerexposition,...) nach Einschätzung des behandelnden Arztes.

Selbstverständlich wird bei der Impfung auch der sog. „Pharmakovigilanzreport Tierimpfstoffe“ berücksichtigt. Was ist das? Dieser Report informiert über die in den einzelnen Jahren eingegangenen Meldungen zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) bei immunologischen Arzneimitteln in Deutschland. Die Analyse der Nebenwirkungsmeldungen wird veröffentlicht vom Paul-Ehrlich-Institut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel.

Viele Grüße. Gesundheit!
Dr. Ingo Alpers, Tierarztpraxis Dorum